2 x WM-Gold und 3 x WM-Silber für deutsche Laser-Runner

Vom 23. – 25. September fanden in Lissabon die diesjährigen UIPM Laser Run World Championships statt. Dabei standen deutsche Athlet:innen fünfmal auf dem Siegerpodest.

Eine Goldmedaille gewannen Gyöngyi Kultsar (Team Oberpfalz) in der Altersklasse Master 50+ weiblich sowie Hans-Jörg Kuck (SSF Bonn), Christoph Machinski und Enno Schönung (PG Mannheim) in der Mannschaftswertung der Masters 60+ männlich.
Eine Silbermedaille in der Einzelwertung erkämpfte sich Leo Großer (SSF Bonn) in der Altersklasse Masters 70+. Einen zweiten Platz errangen auch Lara Tonak, Hanna Lökkös (beide Team Oberpfalz) und Anna Schneiker (TSV Katwang) in der Mannschaftswertung der Juniorinnen sowie die Masters 50+ Mixed-Staffel mit Gyöngyi Kultsar und Gregor Olejarz (SV Wangen).

Herzlichen Glückwunsch.

Hier ein ausführlicher Wettkampfbericht von Thomas Hierl:

1. Wettkampftag (Frauen)
Beim Training am Vortag gab es zunächst lange Gesichter: Am Einschießstand fanden sich weder Ziele noch Schießtische und der Pflasterboden war nicht nur spröde und hart sondern zu allem Überfluss auch noch ziemlich rutschig. Als kurz vor Einbruch der Dunkelheit endlich der Wettkampfschießstand freigegeben wurde, konnten alle Teilnehmer nur noch etwa eine halbe Stunde trainieren. Entsprechend eng ging es am Schießstand zu. Da die Begrenzungen der Laufstrecke noch nicht standen, herrschte darüber hinaus noch Unklarheit bzgl. der genauen Streckenführungen für die 300 m und 600 m Runden. Diese wichtige Information brachte Delegationsleiter Sebastian Windt erst vom Technical Meeting mit, das bis zum Ende der Dämmerung andauerte. Erfreulicherweise erwies sich aber der nach wie vor harte Steinboden als nicht ganz so rutschig wie auf dem überdachten Areal vor dem Einschießstand.

Semi-Finals U13
Elena Gutierrez Steinhauer vom TSV Katzwang 05 ist mit einer Zeit von 4:13,5 min als 7. ihres Semi-Finals souverän ins Finale eingezogen.
Marlena Schmitz ebenfalls vom TSV Katzwang 05 hat mit einer Zeit von 4:32,2 min als 25. unglücklich um 1 Sekunde den Einzug in das Finale der besten 24 denkbar knapp verpasst.

Finale Masters 60+
In ihrem letzten Jahr bei den Masters 60+ zeigte Emily Freund vom SV Neuss in 7:14,85 min eine respekteinflößende Leistung und erreichte den 6. Platz.

Finale Masters 50+
Gyöngyi Kultsar vom Team Oberpfalz deklassierte in 8:23,8 min die gesamte Konkurrenz und ist trotz elf Fehlschüsse mit riesigem Vorsprung vor den Silber- und Brozemedaillengewinnerinnen Cristina Ponte aus Portugal und Denis Silk aus Großbritannien als Weltmeisterin ins Ziel gelaufen. Nach vier Fehlversuchen hat es der Sprecher unter geduldiger Anleitung von Gyöngyi sogar geschafft ihren Namen richtig auszusprechen.

Finale Juniorinnen
Unter den 18 Juniorinnen überzeugte das deutsche Trio Lara Tonak, Hanna Lökkös (beide Team Oberpfalz) und die U19 Athletin Anna Schneiker (TSV Katwang) durch eine maximal homogene Mannschaftsleistung. In 13:57,0 min, 13:59,7 min und 14:04,6 min erreichten sie nach einer überragenden Spitzengruppe die Plätze 6, 7 und 8 und distanzierten die nachfolgenden Athletinnen um fast eine Minute. Nach den starken Australierinnen und noch vor den von der „Home Crowd“ getragenen Portugiesinnen erkämpften sie in der Mannschaftswertung die Silbermedaille.

Finale U13
Elena Gutierrez Steinhauer steigerte sich als jüngerer Jahrgang der U13 gegenüber ihrer Semi-Finalzeit nochmal deutlich und erreichte in 4:00,0 min den 7. Platz. Dabei leistete sie sich nur einen einzigen Fehlschuss.

Finale U11
Die kleine Hannah Windt schlugt sich tapfer im Kreis der teilweise bereits deutlich größeren Konkurrentinnen und erreichte als jüngerer Jahrgang der U11 mit einem fulminanten Zielsprint, in dem sie noch eine Konkurrentin hinter sich lassen konnte, in 3:15,7 min den 18. Platz.

Nach Abschluss der Frauen-Wettkämpfe, der letzten Siegerehrung und einer kurzen Pause traf sich die deutsche Delegation erneut auf dem Wettkampfgelände zum Training der männlichen Teilnehmer zur Vorbereitung auf den morgigen, zweiten Wettkampftag. Hochzufrieden klang ein langer, anstrengender Tag mit kunstvollen, blumenartigen und sehr schmackhaften Eiskreationen in der nahegelegenen Eisdiele aus.

2. Wettkampftag (Männer)
Schon am Morgen des zweiten Tages kündigten sich schwierigere Wettkampfverhältnisse an als am Vortag. Wieder strahlte die Sonnen von einem nahezu wolkenlosen Himmel aber zusätzlich pfiff der Wind um die Hochhäuser des zur Expo 1998 entwickelten Geländes und die Schaumkronen des auf der gegenüberliegenden Seite direkt an das Wettkampfgelände angrenzenden Tejo machten klar, dass das Schießen aufgrund des starken und teilweise recht böigen Windes nicht einfacher sein würde als am Vortag. Und aufgrund der vielen Semi-Finals wusste jeder, dass ein langer, anstrengender Tag bevorstehen würde.

Semi-Finals U11
Im ersten Semi-Finale des Tages konnte sich Nicolas Schmitz vom TSV Katzwang trotz langer Verletzungs- und Trainingspause mit Platz 11 und einer Zeit von 3:00,00 min für das Finale qualifizieren. Aber mit insgesamt 5 Fehlschüssen musste er beim Laufen alles geben, um als jüngerer Jahrgang in die Runde der besten 24 einzuziehen.

Semi-Finals U13
Sein Vereinskamerad Oliver Windt musste sich aufgrund guter Schießleistung beim Laufen nicht völlig verausgaben und setzte sich mit Platz 9 und einer Zeit von 4:03,70 min auf die Startliste des Finales. Tom Fey von der DK-SSG Bensheim leistete sich trotz starker Laufleistung ein paar Fehlschüsse zu viel und verpasste im zweiten Semi-Finale mit Platz 14 und 4:17,00 min das Finale um wenige Sekunden.

Semi-Finals U15
Bei den U15 Jungs kämpften die beiden Vereinskameraden Dawson Moritz und Filip Breitenbach vom SV Wangen in den zwei Semi-Finals indirekt gegeneinander. Während Filip im ersten Semi-Finale mit einer Zeit von 8:02,60 min und Platz 25 das Finale klar verpasste, zog Dawson mit 7:05,70 und Platz 11 souverän ins Finale ein.

Finale Masters 70+
In der erstmals ausgetragenen Klasse der Masters 70+ erkämpfte sich Leo Großer vom SSF Bonn, der sich erst bei den NRW Meisterschaften Laser-Run vor 2 Wochen für die WM qualifiziert hatte, in 7:05,00 min den beeindruckenden 2. Platz.

Finale Masters 60+
In einem leistungsstarken Teilnehmerfeld erreichte der ansonsten auf das Podium abonnierte Hans-Jörg Kuck in guten 5:28,99 min nur den undankbaren 4. Platz. Christoph Machinski überquerte nach 5:40,00 min als achter die Ziellinie und Enno Schönung komplettierte die homogene Mannschaftsleistung mit Platz 10 in 5:48,00 min. Mit der Goldmedaille in der Mannschaftswertung setzten sie ein ausdruckstarkes Statement und belohnen sich mit dem Platz ganz oben auf dem Treppchen vor den starken Teams aus Großbritannien, Portugal und Südafrika für Ihren Trainings- und Wettkampffleiß.

Semi-Finals Masters 50+
Als Abteilungsleiter des SV Wangen hatte Gregor Olejarz einige Mühe mit dem Schießen. Aber am Ende reichte in seinem Semi-finale ein 11. Platz und eine Gesamtzeit von 9:10,30 min für den Einzug ins Finale.

Semi-Finals Senioren
Bereits die beiden Semi-Finalläufe zeigten, dass das Leistungsniveau bei den Senioren ungeheuer hoch ist. Mit Filip Frick vom Team Oberpfalz, Herrmann Arya vom SV Wangen, Sebastian Windt vom TSV Katzwang und Dominik Olejarz von OSC Potsdam traten gleich vier Deutsche an, um sich im Finale mit den absolute Top-Athleten zu messen. Mit sehr guten Zeiten von 11:26,50 min und 11:44,30 min konnten sich Dominik und Sebastian im ersten Semi-Finale mit Platz 6 und 10 recht komfortabel für das Finale qualifizieren. Das zweite Halb-Finale überraschte mit einem turbulenten Rennverlauf, in dem sich Athleten (zu ihren Ungunsten) mehrmals in der Shooting Range verliefen. Dennoch konnte Herrmann mit einer Zeit von 12:38,20 min und Platz 9 in diesem zweiten, erheblich langsameren Semi-Finale das Finale erreichen. Filip hatte mit 15:48,10 min leider keine Chance auf die Finalteilnahme.

Finale U11
Nikolas zeigte in 2:57,50 min eine tolle Schieß- und Laufleistung und belohne sich mit Platz 19. Im Reigen der 24 Besten kann man diese Leistung gar nicht hoch genug einschätzen, wenn man seine lange Verletzungspause in die Bewertung mit einbezieht und insbesondere berücksichtigt, dass das Finale nur ganz wenige erreicht hatten, die wie er dem jüngeren Jahrgang angehören.

Finale U13
Für Oliver gilt ähnliches: Auch er erreichte den 19. Platz unter den 24 Besten (4:09,19 min) und auch er gehört in seiner Altersklasse zur fast verschwindenden Minderheit, die dem jüngeren Jahrgang angehören und dennoch das Finale erreicht hatten.

Finale U15
Dawson erreichte in 7:07,20 min den 18. Platz und konnte dabei erneut seine gute Laufperformance zeigen. Hier schlummert noch beträchtliches Potential.

Finale Masters 50+
Nachdem Gregor Olejarz von seinem Sohn Dominik ein paar Minuten Personal Coaching gebucht hatte, lief es mit dem Schießen viel besser als im Semi-finale. Mit einer deutlich verbesserten Zeit von 8:30,30 min erkämpfte er den beachtlichen 8. Platz und schwebte ob dieser signifikanten Steigerung innerhalb von nur wenigen Stunden auf Wolke 7.

Finale Senioren
Wie nicht anders zu erwarten erwies sich das letzte Rennen als der sportliche Höhepunkt des Tages. Bereits der Sprint der 24 Weltbesten vom Start zur ersten Kurve hatte eine mehr als beeindruckende Qualität. Aber trotz aller Ambitionen gab es keine Rempeleien und keine Verletzten, auch wenn sich die Menge mit extrem hoher Geschwindigkeit in die Krümmung der Laufstrecke sortieren musste.
Vielleicht war es dieser enormen mentalen Anspannung in der ersten Runde zuzuschreiben, dass Dominik beim ersten Schießen größte Schwierigkeiten hatte. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit konnte er nach fünf grünen Lichtern wieder aus der Shooting Range auslaufen. Mittlerweile hatte ihn Sebastian überholt, der sich im ersten Schießen nur einen einzigen Fehlschuss leistete. Hermann hatte – wohl auch aufgrund seiner noch geringen Erfahrung bei internationalen Wettkämpfen – große Mühe, die mentale Belastung zu meistern und leistete sich viele Fehlschüsse. Im Gegensatz dazu zeigte Dominik nach dem ersten Schießen seine ganze Abgebrühtheit, schaltete einen Gang hoch und überholte kurz vor dem zweiten Schießen Sebastian wieder und verließ mit nur einem Fehlschuss die Shooting Range vor Sebastian. Hermann lag zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlagen zurück. Diese Reihenfolge innerhalb des deutschen Teams blieb bis zum Ende bestehen. Mittlerweile hatten sich die späteren Medaillengewinner aus Polen und Litauen sowie eine Gruppe starker Franzosen und Portugiesen bereits einen respektablen Vorsprung heraus gelaufen.

Am Ende konnte Dominik trotz seines Schieß-Patzers beim ersten Schießen in 11:14,10 min eine ca. 12 Sekunden schnellere Zeit als im Semi-Finale erkämpfen und den 9. Platz erreichen. Sebastian steckte offensichtlich sein bravouröser Semi-Finallauf noch in den Knochen und er kam nach 11:53,70 min, ca. 10 Sekunden langsamer als im Halbfinale, als 17. ins Ziel. Hermann finishte nach 12:59,90 min. Angesichts der Tatsache, dass Sebastian zu den wenigen „Alt-Senioren“ im Finale gehört, die in ein oder zwei Jahren bereits bei den Masters 40+ starten dürfen, kann man seinen allerersten Auftritt bei einem internationalen Wettkampf nicht anders als fulminant nennen. Hier ist ein Athlet offensichtlich einige Jahre zu spät auf den Laser-Run aufmerksam geworden. Bei solchem Talent und Trainingsfleiß wäre die Tür zur Weltspitze für Sebastian weit offen gestanden.

Im Anschluss an die Männer-Wettkämpfe fanden die heutigen Athleten noch zum Gruppenbild unter dem UIPM Zieleinlaufbogen zusammen. Beim abschließenden gemeinsamen Abendessen zeigten sich die enormen Strapazen, die Athleten und Betreuer an einem langen Tag mit intensivem Sonnenschein und jeder Menge Wind(t) zu bewältigten hatten, in nicht ganz so lautstarkem Jubel über die eigenen und die gemeinsam errungenen Erfolge.

3. Wettkampftag (Mixed-Staffeln)
Und wieder ging ein flirrend leuchtender Sonnenball über dem Tejo auf und brachte schon am frühen Morgen die Schaumkronen zum Leuchten. Athleten und Betreuern war also schon beim Frühstück klar, dass Windböen die Schusshand beim einen oder anderen Schuss wieder verwehen würde.

Dennoch waren alle guten Mutes und die Aussicht auf die traditionell von der gesamten Delegation lautstark unterstützten Staffel-Wettkämpfe sorgte für positiv gespannte Vorfreude. Leider war die Abmeldung einer Senioren-Staffel zu beklagen: Dominik überlegte lange hin und her, ob er wegen einer diffusen Verletzung einen weiteren Start riskieren sollte. Nachdem er sich sicher war den Start abzusagen, war es aber bereits so spät, dass der Chef de Mission keinen Ersatzmann mehr nachmelden konnte.

Als es endlich los ging, wurden die Staffel-Finals – nur durch drei Siegerehrungen unterbrochen – in zeitlich straffer Abfolge direkt nacheinander gestartet. Am Vortag hatte sich über alle Wettkämpfe eine Verzögerung von mehr als einer Stunde aufsummiert. Etwas Ähnliches wollten die Organisatoren am letzten Wettkampftag wohl unbedingt vermeiden.

Finale U11
Die jüngsten Teilnehmer der DVMF-Delegation, Hannah Windt und Nikolas Schmitz, gehörten auch in ihrer Altersklasse zu den Jüngsten: Als Septemberkinder des jüngeren Jahrgangs der U11 hatten sie sich mit Konkurrenten zu messen, die teilweise mehr als eineinhalb Jahre älter waren. In 5:59,40 min erkämpften sie sich mit vollem Einsatz den 12. Platz. Diese Zeit hätte in der U9 – die sie um weniger als vier Monate verfehlt haben – zur Bronzemedaille gereicht.

Finale U13
Marlena Schmitz (GER 1) und Elena Gutierrez Steinhauer (GER) liefen von Anfang an ein taktisch kluges Rennen und verschafften sich durch einen Startsprint eine gute Ausgangsposition für die Haarnadelkurve in den Schießstand. Während Marlena jedoch von den spitzen Ellenbogen der Konkurrentinnen etwas an den Außenrand gedrängt wurde, kam Elena geschmeidig durch das Gemenge und erreichte als eine der ersten ihren Schießstand. Auch das Schießen klappte gut und sie startete als sensationelle Vierte in die erste Runde. Aber bereits Anfang der zweiten Runde zeigte sich, dass auch die Spitzen des jüngeren Jahrgangs gegen die Athleten des älteren Jahrgangs der U13 keine Chance haben würden. Nach dem Wechsel musste auch Oliver die viel größeren Jungs ziehen lassen. Dank zweier guter Schießzeiten konnte er am Ende in 5:04,20 min den 11. Platz sichern. Tom überquerte nach guter Laufleistung aber zwei mäßigen Schießeinlagen mit insgesamt 13 Fehlschüssen für die Staffel GER 1 nach 5:29,80 min als 16. die Ziellinie. Die anfängliche Enttäuschung der vier deutschen U13er wich schnell der Vorfreude auf die nächstjährige WM in Bath. Elena und Oliver dürfen dort als älterer Jahrgang nochmal in der U13 starten und dann hoffentlich echte Chancen auf gute Platzierungen bekommen.

Finale Masters 60+
Emily Freund und Hans-Jörg Kuck erkämpften sich in 12:50,10 min mit drei sensationellen Schießeinlagen (insgesamt nur ein Fehlschuss) und einer katastrophalen Schießeinlage mit 10 Fehlschüssen den 4. Platz. Dabei verfehlten sie Bronze nur hauchdünn! Nachdem an den vorherigen Wettkampftagen immer wieder Klagen über mangelnde Ermahnung bzw. Sanktionierung laut wurden, hatten die Kampfrichter endlich gelernt, auf die korrekte Berührung der Schießtische mit den Pistolen zu achten und gegen den knapp vor Hans-Jörg laufenden Spanier eine 10 Sekunden Zeitstrafe ausgesprochen. Leider kam dieser aber knapp vor Hans-Jörg wieder aus der Penalty Box und ließ sich auf den letzten 150 m zum Ziel die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Finale Masters 50+
Nachdem die ehemalige Leichtathletin Gyöngyi Kultsar bei den Offenen Hessischen Laser-Run Meisterschaften vor zwei Wochen in Bensheim beachtliche Fortschritte beim Schießen verbuchen konnte, lief und schoss sie sich – wie im Einzel – ganz nach vorne und übergab einen großen Vorsprung an ihren Staffelpartner Gregor Olejarz. Der schoss zwar ebenfalls solide, musste aber Mitte der vierten Runde den deutlich jüngeren Portugiesen Frazao ziehen lassen. In 10:54,20 min sicherte Gregor mit über 20 s Vorsprung die Silbermedaille vor der drittplatzierten Staffel Frankreich 1.

Finale Senioren
Das gemeinsame Finale der Junioren und Senioren musste Lara Tonak leider als Zuschauerin verfolgen, da ihr Staffelpartner Dominik Olejarz zu spät zurückgezogen hatte. So konzentrierte sich die deutsche Delegation voll und ganz auf die beiden Staffeln Hanna Lökkös und Sebastian Windt (GER) sowie Anna Schneiker und Hermann Arya (GER 1). Beide Staffeln starteten aufgrund des Alters der Männer bei den Senioren. Hanna wäre noch bei den Junioren und Anna sogar noch in der U19 startberechtigt gewesen. Und was liefen die vier für ein tolles Rennen! Wie schon im Einzel liefen Hanna und Anna einen großen Teil ihrer 3 Runden fast in Formation. Meistens schoss Anna besser (insgesamt nur zwei Fehlschüsse), aber Hanna holte beim Laufen wieder auf. In ihrer letzten Runde konnte Hanna sich dann etwas absetzen und einige Sekunden vor Anna an ihren Staffelpartner Sebastian übergeben. Trotz seines vergleichsweise hohen Alters (in der übernächsten Saison ist er bei den Masters 40+ startberechtigt) konnte er mit den teilweise 20 Jahre jüngeren Konkurrenten nicht nur mithalten sondern einige sogar überholen. Herrmann erzielte mit ebenfalls 6 Fehlschüssen auch nahezu dieselbe Schießzeit wie Sebastian, konnte in der letzten Runde aber sein Tempo nicht mehr ganz halten. Für ihren nicht nur mit tollen Leistungen sondern auch in beeindruckender Haltung errungenen 5. und 8. Platz in 14:14,80 min bzw. 15:10,90 min wurden sie angesichts des hochklassigen Feldes frenetisch gefeiert. Mit diesem überragenden Höhepunkt endeten die Wettkämpfe der Laser-Run Weltmeisterschaften.

Nach der finalen Siegerehrung startete dann noch ein letzter (informeller) Wettkampf der UIMP Laser Run World Championships 2022 in Lissabon: Der Run der Delegationen auf die besten Hintergründe für die Team-Fotos. Und auch hier verkaufte sich die deutsche Delegation gut! An dieser Stelle ein besonderer Dank an alle Unterstützer, die im Verlauf der ganzen Veranstaltung eine Vielzahl von Fotos geschossen und diese bereitwillig zur Verfügung gestellt hatten.

Abschließend verabschiedete Delegationsleiter Sebastian Windt alle Athleten und Betreuer und erfuhr im Gegenzug ein großes Dankeschön für seine ausgezeichnete und mit beträchtlichem Aufwand detailliert vorbereitete Organisation sowie seine warmherzige und doch hocheffiziente Führung.

Da viele der Teilnehmer nur noch Flüge buchen konnten, die erst am Montag starten, stand noch ein halber Tag Freizeit an. Während die jüngeren Jahrgänge an die weitläufigen und weltberühmten Atlantikstrände am westlichen Stadtrand Lissabons strebten und sich dort noch in Wasser, Wind und Wellen austoben konnten, zog es andere zu den kulturellen und gastronomischen Highlights, mit denen die Metropole am Tejo reich gesegnet ist.