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Olympische Spiele Tokio 2020

PRESSEMITTEILUNG

Schleus Medaillenträume platzen beim Reiten

Beim Olympischen Finale im Modernen Fünfkampf belegen die Berliner Athletinnen Rebecca Langrehr und Annika Schleu Platz 28 und Platz 31. Die Hoffnungen auf vordere Platzierungen platzten beim Reiten.

Bis dahin lag Annika Schleu klar auf Medaillen-, sogar auf Goldkurs. Beim Fechten gelang ihr mit 29 Siegen bei nur sechs Niederlagen ein Olympischer Rekord. Dank einer soliden Schwimmleistung hatte sie sich am Finaltag ein gutes Polster erarbeitet, eine Medaille zu erreichen. Annika Schleu ist eine sehr gute Reiterin und bringt seit Jahren in dieser Teildisziplin tolle Resultate. Dass der Medaillentraum ausgerechnet beim Reiten platzt, ist umso bitterer, da nun schon bei zwei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen nach dem Reiten das Aus für eine deutsche Favoritin kam. In Rio 2016 musste schon Lena Schöneborn aus aussichtsreicher Position durch eine Elimination sämtliche Hoffnungen auf eine Medaille aufgeben.

Aufgrund einer mehr als unglücklichen Konstellation mit einem Pferd, das durch die Vorreiterin traumatisiert war und aufgrund des Reglements des Weltverbandes nicht ausgetauscht werden durfte, hatte Annika Schleu keine Möglichkeit, ihr reiterliches Vermögen zu zeigen. Insgesamt war die Mehrzahl der Reiterinnen mit dem Niveau der Pferde und des Parcours überfordert. Nicht nur der DVMF, sondern auch andere internationale Verbände sehen dringenden Handlungsbedarf und fordern die Anpassung des Reitreglements. Entsprechende Änderungen wurden bereits erarbeitet und dem Weltverband (UIPM) vorgeschlagen. Dies hilft allerdings Annika Schleu nicht. Sie konnte ihren Traum einer Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht realisieren.

Schleu und Langrehr haben Moral bewiesen: Auch ohne Chance auf Top-Platzierungen absolvierten sie den abschließenden Laser-Run.

Der DVMF wird sich die Zeit nehmen und die Geschehnisse aufarbeiten. Allerdings wehrt sich der Spitzenverband entschieden dagegen, dass eine Sportlerin persönlich beschimpft und beleidigt wird. Der Verband wünscht sich eine konstruktiv-sachliche Debatte rund um den Modernen Fünfkampf.