Kim Raisner wechselt auf die Cheftrainer-Position

Die bisherige Sportdirektorin Kim Raisner übernimmt fortan das wichtigste Traineramt im DVMF. Als Cheftrainerin verantwortet sie zukünftig die Betreuung der deutschen Männer- und Frauenmannschaft.

Erst zum Jahresbeginn hatte Kim Raisner als hauptberufliche Sportdirektorin die Leitung für den leistungssportlichen Bereich im DVMF übernommen. Die Position des verantwortlichen Cheftrainers sollte eigentlich neu besetzt werden. Nun übernimmt die 44-jährige, die über zehn Jahre den Frauenbereich betreut hatte, mit sofortiger Wirkung dieses Amt.

„Leider mussten wir feststellen, dass wir mit den uns derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln nicht einmal das Cheftrainer-Amt adäquat besetzen können“, so DVMF-Präsident Michael Scharf. „Kim Raisner hat auch vor diesem Hintergrund ihre Priorität wieder in der Trainerarbeit gesehen. Diese Entscheidung unterstützen wir natürlich.“

Der DVMF hatte Ende 2016 Veränderungen in der Verbandsstruktur beschlossen: Ziel war die Stärkung der leistungssportlichen Kompetenz, um die bestmöglichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Abschneiden bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio zu schaffen. „Obwohl wir viel investiert haben, spüren wir durch die neue Leistungssportreform bislang keinerlei Rückenwind für den Olympiazyklus“, stellt Scharf ernüchtert fest. Der DVMF werde die Sportdirektoren-Stelle nun zeitnah neu besetzen.

Dass man dennoch sportlich so gut dastehe, sei auch der professionellen Arbeit der Heimtrainer an den Bundesstützpunkten und nicht zuletzt den Athleten zu verdanken. Trotz der halbjährigen Trainervakanz erlebt der DVMF einer der erfolgreichsten Phasen der letzten Jahre. Neben dem Auftaktsieg durch Lena Schöneborn gelangen dem Team weitere drei Podiumsplätze und acht Top-10-Platzierungen.


Die 44-jährige Raisner gehört zu den erfolgreichsten Trainerinnen im Modernen Fünfkampf und genießt national wie international einen hervorragenden Ruf. Unter ihrer Ägide gewann die deutsche Frauen-Mannschaft in den letzten zehn Jahren zahlreiche Titel bei Welt- und Europameisterschaften. Einer der Höhepunkte war der Olympiasieg von Lena Schöneborn 2008 in Peking; im darauffolgenden Jahr wurde Raisner vom DOSB als Trainerin des Jahres ausgezeichnet. Während ihrer Sportlerkarriere wurde die Berlinerin zwei Mal Europameisterin und Fünfte bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen.