Saisonfazit 2013/Männer: Verletzungspech beim Kampf um den Anschluss

Mit der Weltmeisterschaft in Kaohsiung (Taiwan) endete vor gut sechs Wochen die Saison des Jahres 2013. Wer von einem „Spannungsabfall“ nach den begeisternden Entscheidungen bei den Olympischen Spielen in London im vergangenen Jahr ausging, der darf sich getäuscht sehen. Die Athletinnen und Athleten zeigten bei den fünf Weltcups, der Europameisterschaft im polnischen Drzonkow und der WM sportliche Höchstklasse und lieferten sich packende Kämpfe um die vorderen Plätze. Mittendrin auch die deutschen Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer, die auf ein ereignisreiches, nicht immer einfaches Jahr zurückblicken:

Das gilt besonders für das deutsche Herrenteam unter dem neuen Bundestrainer Axel Stamann. Der zweifache Olympiafünfte Steffen Gebhardt (Bensheim) pausierte abgesehen von einem Einsatz beim Weltcup in Rio de Janeiro (Brasilien) die gesamte Saison. Kürzer treten aufgrund von stärkeren Belastungen im Studium und Verletzungsproblemen musste zudem der andere Starter von London, Stefan Köllner. Der Potsdamer konnte deshalb nicht an seine Leistungen der vergangenen Jahre anknüpfen. Für die wertvollsten Einzel-Resultate aus Verbandssicht sorgte Alexander Nobis: Der 23-jährige Berliner zeigte beim Weltcup in Budapest mit Rang neun und bei der EM als Sieger seiner Qualifikationsgruppe sowie Finalplatz zwölf sein großes Potenzial. Dazu schaffte er es im neuen Mixed-Staffel-Format zusammen mit Janine Kohlmann gleich zweimal auf das Podest (2. Chengdu, 3. Nischni Nowgorod).

Nach vielversprechenden Ergebnissen auf Juniorenebene katapultierte sich der 21-jährige Patrick Dogue (Potsdam) mit dem Gewinn des Deutschen Meistertitels und Platz 19 in Rio de Janeiro in diesem Jahr in die nationale Spitze. Eine Meniskusverletzung, zugezogen bei einem Sturz im Reiten beim Weltcup-Finale, bedeutete aber für ihn das jähe Saisonaus. Die Ausfälle ihrer Teamkollegen ermöglichten den Youngstern Eric Krüger (Berlin), Fabian Liebig (Potsdam) und Matthias Sandten (Bonn) Einsätzen bei den Saisonhöhepunkten. Mit und dank ihnen konnten die Staffeln dort solide Resultate abliefern (EM-7.:  Köllner/Krüger/Sandten; WM-9.: Köllner/Liebig/Nobis).

Axel Stamann: „Rückblickend sind wir sicher einige Male unter Wert geschlagen worden. Bei den Weltcups gab es Ergebnisse, die auf ein gutes Abschneiden bei den Saisonhöhepunkten hoffen ließen. Bei der EM und der WM mussten wir aber erkennen, dass wir im Männerbereich ein wenig den Anschluss verloren haben. Im nach-olympischen Jahr haben einige Athleten den Schwerpunkt auf das Studium gelegt oder waren dienstlich stärker verpflichtet. Erschwerend kam hinzu, dass wir mit Steffen Gebhardt und Patrick Dogue im Spitzenbereich zwei Langzeitverletzte kompensieren mussten. Patrick hätte gerade im Juniorenbereich noch gute Platzierungen einfahren können. Immerhin haben wir es im Weltcup mit der Mixed-Staffel zweimal auf das Podest geschafft.“

Weltcup #1 Palm Springs (USA):

  • In der Qualifikation gescheitert: Nobis, Krüger, P. Dogue
  • Mixed-Staffel: 8. Kohlmann/Nobis

Weltcup #2 Rio de Janeiro (Brasilien):

  • Einzel-Finale: 19. P. Dogue, 20. Köllner, 33. Gebhardt
  • Mixed-Staffel: 6. Knack/Köllner

Weltcup #3 Chengdu (China):

  • Einzel-Finale: 35. Köllner (in der Qualifikation gescheitert: Nobis)
  • Mixed-Staffel: 2. Kohlmann/Nobis

Weltcup #4 Budapest (Ungarn):

  • Einzel-Finale: 9. Nobis, 33. P. Dogue
  • Mixed-Staffel: 10. Schöneborn/Nobis

Weltcup-Finale Nischni Nowgorod (Russland):

  • Einzel: 26. Nobis, 36. P. Dogue
  • Mixed-Staffel: 3. Kohlmann/Nobis

Europameisterschaft Drzonkow (Polen):

  • Einzel-Finale: 12. Nobis, 24. Köllner
  • Staffel: 7. Köllner/Krüger/Sandten
  • Mixed-Staffel: 9. Schöneborn/Nobis

Weltmeisterschaft Kaohsiung (Taiwan):

  • Einzel-Finale: 30. Köllner (in der Qualifikation gescheitert: Liebig, Nobis)
  • Team: 13. Köllner/Liebig/Nobis
  • Staffel: 9. Köllner/Liebig/Nobis
  • Mixed-Staffel: 8. Kohlmann/Nobis