Weltcup-Premiere in Prag: Deutsches Team weiter im Höhenflug?

Spannung garantiert: Beim Weltcup der Modernen Fünfkämpfer in Prag steht das letzte große Aufeinandertreffen vor den Saisonhöhepunkten an. Auch für das deutsche Team geht es vom 23. bis 27. Mai noch um wichtige Qualifikationspunkte. Ungarn-Sieger Christian Zillekens fehlt allerdings im Aufgebot.

Mehrfach war Prag bereits Ausrichter von Europa- und Weltmeisterschaften im Jugendbereich. Darüber hinaus hat sich das jährliche Kadlec-Memorial zu einem der renommiertesten internationalen Nachwuchswettkämpfe entwickelt. Kaum zu glauben, dass also der Weltcup-Zirkus nun erstmals Station in der tschechischen Hauptstadt macht. Die Wettkämpfe vom 23. bis 27. Mai läuten zugleich die letzte Qualifikationsrunde für das Weltcup-Finale ein. In Tokio treten Ende Juni die besten 36 Athletinnen und Athleten der Saison gegeneinander an und kämpfen um die ersten beiden Quotenplätze für die Olympischen Spiele nächstes Jahr an gleicher Stätte.

Für die deutsche Mannschaft verläuft die Saison beinahe wie im Märchen. Vor allem die Männer eilen derzeit von Erfolg zu Erfolg – mit dem Sieg von Christian Zillekens in Székesferhérvár als bisherigem Höhepunkt. Als erster deutsche Weltcup-Sieger seit 2007 feierte der 23-jährige Potsdamer eine fulminante Rückkehr in die Weltspitze nach längerer Durststrecke. Als derzeit Zweitplatzierter im Weltcup-Ranking hätte er auch in Prag zum Favoritenkreis für die vorderen Ränge gehört. Allerdings muss Zillekens aufgrund einer bereits in Ungarn erlittenen Handgelenksverletzung passen.

Für ihn rückt Fabian Liebig ins Team, der als Dritter in Sofia bereits für das erste Podiumsergebnis der Saison gesorgt hatte. Auch Patrick und Marvin Dogue haben sich bereits in dieser Saison in den Top 6 platzieren können. Die Brüder wollen nun noch einmal nachlegen, um ihre Position im deutschen Team zu festigen. Das gilt auch für Alexander Nobis, der als vierter deutscher Starter die Reise in die tschechische Hauptstadt antritt. Der amtierende deutsche Meister braucht ein gutes Ergebnis, wenn er sich für die Einzelstarts bei den Europa- und Weltmeisterschaften qualifizieren will.

Die deutschen Frauen können mit der bisherigen Saison ebenfalls zufrieden sein. Angeführt wird das Team in Prag von der amtierenden Vizeweltmeisterin Annika Schleu, die mit den Rängen 7 (Kairo) und 5 (Székesfehérvár) auch dieses Jahr ihre internationale Klasse unter Beweis gestellt hat. Wenn die Spandauerin an ihre zuletzt sehr stabile Form im Fechten anknüpfen kann, ist in Prag das nächste Spitzenresultat möglich. Janine Kohlmann hatte in Ungarn mit Rang 22 ein vielversprechendes Comeback gefeiert. Nach längeren Verletzungsproblemen ist der Weltcup in Prag für die Athletin vom OSC Potsdam eine wichtige Probe auf dem Weg zurück in die internationale Spitze.

Rebecca Langrehr bekommt nach ihrem guten Einstieg in der Weltcup-Mannschaft (2x Top 20) eine weitere Chance. Die 21-Jährige nutzt den Einsatz in Prag zugleich als Formcheck für die bevorstehende Junioren-Europameisterschaft in Drzonków (3. bis 9. Juni). Das Frauen-Quartett vervollständigt Ronja Steinborn, die zuletzt mit der Finalteilnahme in Ungarn ebenfalls aufsteigende Form bewiesen hatte.

Nach den Einzel-Finals gehen Patrick Dogue und Annika Schleu gemeinsam in der Mixed-Staffel an den Start.

Zeitplan:

23. Mai: Qualifikation der Frauen mit Janine Kohlmann (OSC Potsdam), Rebecca Langrehr, Annika Schleu und Ronja Steinborn (alle TSV Spandau 1860)
24. Mai: Qualifikation der Männer mit Patrick Dogue, Marvin Dogue (beide OSC Potsdam), Alexander Nobis (Wasserfreunde Spandau 04) und Christian Zillekens (OSC Potsdam)
25. Mai: Finale der Frauen
26. Mai: Finale der Männer
27. Mai: Mixed-Staffel mit Patrick Dogue (OSC Potsdam) und Annika Schleu (TSV Spandau 1860)

Live-Ergebnisse: http://www.uipmworld.org/.

Live-Stream (an den Finaltagen): https://www.uipmtv.org/