EM 2018: Europas Fünfkampf-Elite in der „Stadt der Könige“

Jetzt beginnt die heiße Phase der Saison: Vom 17. bis 23. Juli treffen die besten Modernen Fünfkämpferinnen und Fünfkämpfer Europas in Székesfehérvár aufeinander. Ein neunköpfiges deutsches Team tritt die Reise nach Ungarn an.

„Stadt der Könige“ – so wird Székesfehérvár genannt, seit dort im Mittelalter die ungarischen Oberhäupter gekrönt worden. Wer setzt sich 800 Jahre später vom 17. bis 23. Juli 2018 Europas Krone im Modernen Fünfkampf auf? Zum zweiten Mal nach 2014 finden in der ungarischen Metropole die kontinentalen Titelkämpfe in der vielseitigsten olympischen Sportart statt.

Nach einer wechselhaften Weltcupsaison mit Ups und Downs hat sich das deutsche EM-Team in Polen den letzten Feinschliff geholt. Wie gewohnt bot das Sportzentrum in Drzonków beste Möglichkeiten für intensive Trainingseinheiten. Gemeinsam mit anderen Nationen und dem Junioren-Team, das sich derzeit auf die WM in Kladno/Tschechien Ende des Monats vorbereitet, absolvierten die neun EM-Starter eine Woche lang ein umfassendes Programm in allen Disziplinen.

Auch ohne die zurückgetretene Lena Schöneborn darf sich das deutsche Team Chancen auf Edelmetall ausrechnen. Eine EM-Einzelmedaille hat allerdings noch keine bzw. keiner bislang gewonnen. Am nächsten dran waren Janine Kohlmann und Annika Schleu, die 2015 bzw. 2016 jeweils Sechste wurden. Die Brüder Marvin und Patrick Dogue haben als WM-Vierter und Olympiasechster ebenfalls schon ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze unter Beweis gestellt.

Das gilt auch für den zweifachen Staffel-Weltmeister Alexander Nobis, der sich zuletzt mit dem Gewinn seines zweiten deutschen Meistertitels Selbstvertrauen holte. An einem guten Tag dürfte somit vieles möglich sein. Ebenfalls für die Einzel wurden Matthias Sandten, Alexandra Bettinelli und Ronja Steinborn nominiert. Ihr Ziel: sicher ins Finale einziehen und dann mit einer konstanten Vorstellung für eine Überraschung sorgen.

Deutsche Staffeln mit Ambitionen

In den Staffeln geht Annika Schleu als Titelverteidigerin in die Frauen-Konkurrenz. Mit Lena Schöneborn bildete sie über Jahre ein erfolgsverwöhntes Duo und holte im vergangenen Jahr noch einmal EM- und WM-Gold. Jetzt tritt Alexandra Bettinelli in Schöneborns große Fußstapfen. Die 23-Jährige kann zahlreiche Staffel-Erfolge im Junioren- und Jugend-Bereich vorweisen und gehört zu den Aufsteigerinnen im Weltcup-Team. Die Chancen auf ein deutsches Staffel-Erfolgserlebnis zum Auftakt stehen also nicht schlecht.

Das gilt auch für die Männer, die letztes Jahr in der Besetzung Dogue/Dogue Bronze gewannen. In Székesfehérvár vertritt Marvin nun gemeinsam mit Matthias Sandten die deutschen Farben. Im Mixed gehen Janine Kohlmann und der als neunte Athlet nominierte Fabian Liebig an den Start.

Zeitplan:

17. Juli: Frauen-Staffel mit Alexandra Bettinelli und Annika Schleu (beide Berlin)
18. Juli: Männer-Staffel mit Marvin Dogue (Potsdam) und Matthias Sandten (Bonn)
19. Juli: Qualifikation Frauen mit Alexandra Bettinelli (Berlin), Janine Kohlmann (Potsdam), Annika Schleu und Ronja Steinborn (beide Berlin)
20. Juli: Qualifikation Männer mit Patrick Dogue, Marvin Dogue (beide Potsdam), Alexander Nobis (Berlin) und Matthias Sandten (Bonn)
21. Juli: Finale Frauen
22. Juli: Finale Männer
23. Juli: Mixed-Staffel mit Janine Kohlmann und Fabian Liebig (beide Potsdam)

Ergebnisse: