Sechste in Kairo: Janine Kohlmann mit bestem Weltcup-Resultat seit 2013

Mit Platz 6 beim Weltcup-Auftakt in Kairo ist Janine Kohlmann (Potsdam) ein starker Start in die Olympia-Saison geglückt. Die 29-Jährige war am Freitag Bestplatzierte eines deutschen Final-Quartetts. Ronja Steinborn belegte den 19. Rang. Enttäuschend verlief der Wettkampf für Annika Schleu (24.) und Rebecca Langrehr (33.), die nach dem Reiten keine Chance mehr auf eine vordere Platzierung hatten.

Es ist schon ein paar Jahre her, dass Janine Kohlmann in den Genuss einer Siegerehrung nach einem Weltcup-Einzel kommen durfte. Fast sieben Jahre nach ihrem fünften Platz beim Weltcup-Finale in Nishni Novgorod (Russland) gelang der gebürtigen Neusserin, die für den OSC Potsdam startet, wieder der Sprung in die Top 6. Kein Wunder, dass die 29-Jährige nach dem Wettkampf „mega happy“ war.

Der Finaltag hatte bereits gut begonnen, nachdem Kohlmann ihre Schwimmzeit aus dem Halbfinale leicht unterbieten konnte und mit einer Zeit von 2:20,57 Minuten gestoppt wurde. Vom 17. Zwischenrang arbeitet sie sich im Fechten konsequent nach vorne. Dank starker Serien stand am Ende eine Bilanz von 24/11 Siegen auf der Planche zu Buche – die zweitbeste Vorstellung im Feld. Im Reiten mussten viele Athletinnen große Punktabzüge hinnehmen. Kohlmann behielt die Nerven und festigte mit nur zwei Abwürfen (286p) ihre gute Ausgangsposition vor dem Laser-Run. Dort zeigte sie eine gute Laufform, sodass sie trotz einiger Fehlschüsse ihr Top-Resultat sichern konnte.

Vorne machten Joanna Muir und Uliana Batashova den Sieg unter sich aus. In einem spannenden Zielsprint setzte sich die Britin letztlich knapp vor der russischen Siegerin des Vorjahres durch. Platz 3 ging mit Gulnaz Gubaydullina ebenfalls an eine Athletin aus Russland.

Steinborn solide, Schleu und Langrehr nach Reiten chancenlos

Während Janine Kohlmann wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikationsrangliste sammelte, konnten sich die anderen drei deutschen Finalistinnen nicht in den Top 15 platzieren. Mit ihrem 19. Platz gelang Ronja Steinborn aber ein Ergebnis, das ihr nach einem schwierigen Jahr 2019 wieder Auftrieb geben dürfte. Sie hatte sich nach eher verhaltenem Start im Schwimmen (2:25,70min) und Fechten (13/22) durch einen fehlerfreien Ritt nach vorne gearbeitet.

Tristesse herrschte dagegen bei Annika Schleu und Rebecca Langrehr, nachdem für beide der Wettkampf nach dem Reiten quasi gelaufen war. Schleu musste 70 Strafpunkte durch Verweigerungen, Hindernis- und Zeitfehler hinnehmen, für Langrehr war der Parcours nach vier Verweigerungen gar vorzeitig mit einer Elimination beendet. Die beiden Athletinnen vom TSV Spandau hoffen beim nächsten Weltcup auf mehr Glück bei der Zulosung der Pferde. Mit der zweitschnellsten Laser-Run-Zeit im Feld kämpfte sich Schleu noch auf Rang 24 vor. Zuvor hatte sie 17 Siege im Fechten errungen (18 Niederlagen).

Langrehr blieb insgesamt nur der 33. Rang. Auch in der Platzierungsrunde im Fechten war sie mit 14 Siegen etwas unter ihren Möglichkeiten geblieben, auch wenn sie mit sieben Siegen eine beeindruckende Serie in der Bonusrunde hinlegte.

Stimme nach dem Wettkampf:

Janine Kohlmann: „Ich bin megahappy mit meinem Wettkampf, vor allem mit meinem Fechten. Nach dem zweiten Schießen hatte ich etwas meinen Rhythmus verloren, bin aber sehr froh, dass ich den sechsten Platz halten konnte. So hatte ich mir den Start in die Saison vorgestellt“.

Ergebnisse:
1 Joanna MUIR (GBR)
1361
2 Uliana BATASHOVA (RUS)
1361
3 Gulnaz GUBAYDULLINA (RUS)
1349
4 Ilke OZYUKSEL (TUR)
1342
5 Alice SOTERO (ITA)
1338
6 Janine KOHLMANN (GER)
1337
19 Ronja STEINBORN (GER)
1286
24 Annika SCHLEU (GER) 1278
33 Rebecca LANGREHR(GER) 982

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Foto: UIPM\Nuno Gonçalves