Liebig und Zillekens auf 3 & 4: Männer sorgen für Sensation in Sofia

Was ein Paukenschlag in der vorolympischen Saison! Mit den Plätzen 3 und 4 sorgten Fabian Liebig und Christian Zillekens für eines der besten Ergebnisse der deutschen Fünfkämpfer seit Jahren. Auch Marvin Dogue lieferte mit Rang 13 erneut ein gutes Resultat ab. Tags zuvor konnte Rebecca Langrehr als 17. ebenfalls überzeugen.

Historischer Samstag beim Weltcup in Sofia: Fabian Liebig holte sich als Dritter sein zweites Karriere-Podium, direkt dahinter erreichte Christian Zillekens als Vierter sein bestes Karriere-Resultat. Beim Sieg des Mexikaners Manuel Padilla vor dem Briten Joseph Choong gelang den beiden Athleten vom OSC Potsdam damit eine echte Sensation. Das starke deutsche Mannschaftsergebnis rundete Marvin Dogue als 13. ab.

Die letzten Monate waren für Liebig und Zillekens alles andere als rund gelaufen. Mixed-Staffel-Weltmeister Liebig musste zum Auftakt in Kairo eine herbe Enttäuschung hinnehmen, als er nach schwacher Schießleistung bereits in der Qualifikation ausgeschieden war. Noch bitterer die Bilanz von seinem Potsdamer Zillekens, der es seit fast zwei Jahren in kein einziges Finale schaffte und in der Weltrangliste nur noch auf Rang 181 geführt wird.

Heute zeigten die deutschen Männer schon über die 200-Meter-Schwimmstrecke aufsteigende Form mit Zeiten um 2:08 (Liebig & Zillekens) bzw. 2:10 Minuten. Zillekens erwischte einen optimalen Start in das Fechten und entschied die ersten fünf Gefechte allesamt für sich. Den gesamten Wettkampf hielt er sich im Vorderfeld auf und holte sich mit einem starken Schlussspurt sogar den Sieg in der Disziplinwertung mit 26 Siegen. Ganz anders der Auftakt für Liebig: Gerade einmal zwei Siege aus den ersten elf Gefechten warfen ihn weit zurück. Doch anschließend setzte der 24-Jährige zu einer großartigen Aufholjagd an, die ihn am Ende mit 21 Siegen (und einem Bonuspunkt) die sechstbeste Bilanz aller Athleten sicherte. Noch etwas besser war Marvin Dogue, dem 22 Siege (plus drei Erfolge in der Bonusrunde) gelangen.

Das Reiten brachte am heutigen Tag keine entscheidenden Veränderungen, auch wenn Zillekens mit drei und Dogue mit vier Abwürfen etwas an Boden verloren. Stark präsentierte sich Liebig, der sich mit nur fünf Zeitfehlern im Klassement weiter vorarbeitete. Damit war schon vor dem Laser-Run klar, dass das deutsche Finaltrio um die vorderen Plätze mitkämpfen würde.

Nach vielen Problemen am Schießstand in den letzten Wettkämpfen und auch in der Qualifikation zeigte Liebig eine fantastische Reaktion. Mit kaum Fehlschüssen und einer überzeugenden Laufform überholte er nach dem letzten Schießen den vor ihm gestarteten Zillekens und musste auf der Schlussrunde nur noch Padilla und Choong ziehen lassen. Zillekens leistete sich insgesamt einige „Fahrkarten“ zu viel, hielt aber im Zielsprint den Chinesen Li in Schach. Auch Marvin Dogue traf nicht so sicher wie gewohnt, sodass er sich in der letzten Disziplin noch um einen Rang verschlechterte. Nach Platz 5 in Kairo konnte der 23-jährige Potsdamer aber erneut ein gutes Ergebnis auf der Habenseite verbuchen.

Bei den Frauen tags zuvor belegte Rebecca Langrehr als beste Deutsche den 17. Rang. Wie schon beim Auftakt in Kairo zeigte die 21-Jährige vom TSV Spandau erneute eine tolle Leistung und festigte ihren Status als festes Mitglied der Weltcup-Mannschaft. Von starken Knieschmerzen geplagt musste sich Anna Matthes mit dem 32. Platz zufriedengeben. Dennoch konnte die Juniorin vom OSC Potsdam mit der Finalteilnahme schon sehr zufrieden sein.

In der Qualifikation waren Ronja Steinborn, Alexandra Bettinelli (beide TSV Spandau) und Matthias Sandten (OSC Bonn) ausgeschieden.

Stimmen:

Fabian Liebig: Nach meinem Quali-Aus in Kairo musste ich heute abliefern. Ein verrückter Wettkampf mit unglaublichem Ende. Dass es heute ausgerechnet am Schießstand so gut klappt, hätte ich nie gedacht. Ich freue mich total – auch über das starke Ergebnis von Zille (Anm.: Christian Zillekens).

Christian Zillekens: Ich konnte endlich zeigen, dass ich noch da bin. Das Fechten war heute der Knaller. Im Laufen fehlten mir am Ende ein paar Körner, aber über Platz 4 bin ich natürlich megahappy.

Ergebnisse:

Alle Ergebnisse Weltcup #2 Sofia

Foto: UIPM