Biathle-/Triathle-WM: Deutsches Team trotzt schwierigen Bedingungen

Mehr als 420 Sportlerinnen und Sportler aus 33 Ländern nahmen vom 24. bis 27. Oktober an den Biathle- (Run-Swim-Run) und Triathle- (Swim-Run-Shoot) Weltmeisterschaften in St. Petersburg, Florida teil. Ausgetragen wurden die Rennen am Rande eines Hafenbeckens des Yachthafens in der Nähe des innerstädtischen Flughafens. Mit dabei 6 Athletinnen und 12 Athleten des DVMF, gut zusammengesetzt aus Rookies und erfahrenen WM-Teilnehmern. 

Biathle -Staffeln

Die Weltmeisterschaften wurden am Donnerstag mit den Biathle-Staffeln eröffnet. Gabriele Merunka mit Enno Schönung verhinderten mit ihrer überraschenden Bronzemedaille (vor Therese und Christoph Machinski) bei den Masters 40, dass die deutschen Staffeln zum Auftakt leer ausgingen.

Triathle -Staffeln

Auch die Triathle-Staffeln am Freitag standen zunächst unter keinem guten Stern, obwohl die deutsche 60+-Staffel Emily Freund und Kurt Tohermes auch hier zum Favoritenkreis zählte. Emily Freund kam leider mit der Leihpistole nicht zurecht und so wurde es diesmal die Bronzemedaille. Diese gab es ebenfalls in der Seniorenklasse durch Vera Oettinger an der Seite von Robin Schmidt. Das erste Gold für den DVMF holten Dr. Barbara Oettinger und Marcus Schattner bei den Masters 50. Marcus legte mit einer fulminanten Aufholjagd die Grundlage zum erfolgreichsten Abschneiden aller WM-Teilnehmer.

Triathle

Der Samstag sollte zum Goldtag des deutschen Aufgebotes werden. Kurt Tohermes (60+) hatte es am Samstag mit einem knallharten Feld zu tun und die Lichtverhältnisse waren sehr schwierig, da die frühen Gruppen beim Schießen direkt in die Sonne gucken mussten. Bernhard Siebrits aus Südafrika sorgte auf der ersten Runde für ein Höllentempo, welches der Spanier Manuel Alvarez und Alain Trinical aus Frankeich mitgingen. Das zweite Schießen brachte Kurt auf Platz drei und nun verschärfte er das Tempo beim Laufen, sodass der Südafrikaner abreißen lassen musste. Kurz vor dem Schießstand trat Kurt an, um das Feld von vorn zu kontrollieren, und das erste Einzelgold für das deutsche Team war unter Dach und Fach. Emily Freund kämpfte sich bei den weiblichen Masters 60 tapfer durch und wurde mit Bronze ausgezeichnet.

Lara Tonak und Yannick Marchl wurden in ihren großen Jugendklassen für ihre starken Auftritte mit Top-Ten-Platzierungen belohnt.

Roland Ziegaus, Robin Schmidt und Pierre Jander holten in der Männerklasse vor Gastgeber USA Team-Silber.

Erstes Team-Gold holten völlig überraschend Christoph Machinski, Arnd Schneider und Enno Schönung bei den Master 40.

Dem Masters-50-Rennen drückte Titelverteidiger Marcus Schattner erneut seinen Stempel auf. Er distanzierte das übrige Feld bei seinem Start-Ziel-Sieg um fast zwei Minuten. Als Sahnehäubchen gab es auch noch Team-Gold zusammen mit Gregor Olejarz und Hans-Jörg Kuck vor dem britischen Team.

Biathle

Am Sonntag standen dann die Biathle-Einzelrennen an, die bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit ausgetragen wurden, was zu einen Dauereinsatz der Sanitäter führte. Eine Reihe von Athletinnen und Athleten, selbst aus Südafrika und vom Gastgeberland, verzichteten aus gesundheitlichen Gründen deshalb auf einen Start. In einigen Klassen gingen mehr als die Hälfte der Gemeldeten nicht ins Rennen.

So wurden dann auch die Master 60+ und 70+ in einem Rennen zusammengelegt. Halbwegs frisch waren eigentlich nur die drei US-amerikanischen Athleten, die keine Staffeln gelaufen hatten. Und so bildeten David Longarce, John Hollenhorst und der Spanier Manuel Alvarez auf dem ersten Laufsplit eine Gruppe, der Kurt mit Abstand folgte. Im Wasser konnte er bis auf David alle überholen und gewann so die Silbermedaille. Emily Freund konnte ihre Routine ausspielen und lief hinter ihrer spanischen Dauerrivalin Begonia Garcia ungefährdet ebenfalls auf den Silberplatz.

Roland Ziegaus, Pierre Jander und Robin Schmidt zeigten in der Männerklasse eine geschlossene Mannschaftsleistung, die mit Team-Silber belohnt wurde.

Das Rennen der Masters 50 endete mit der zweiten Titelverteidigung von Marcus Schattner – eine Leistung, die vorher nur ein Athlet schaffen konnte. Diesmal ging das Rennen erheblich knapper aus, denn auch er hatte schon drei Rennen in den Knochen. In seinem Schlepptau holten dann auch Christoph Machinski und Arnd Schneider ihre zweite Medaille, diesmal Silber im Team.

Fazit

Sportlich war das Abschneiden der deutschen Athletinnen und Athleten deutlich besser als zu erwarten. Erfreulich war, besonders unter Berücksichtigung der problematischen organisatorischen und klimatischen Bedingungen, das erkennbare Potenzial im Nachwuchsbereich, das für die „Heim-WM“ im nächsten Jahr in Weiden hoffen lässt. Lara Tonak und Yannick lieferten vier harte Rennen ab und auch Constantin Schattner, der wie Lara in der Staffel eine Altersklasse höher starten musste, sammelte wichtige internationale Erfahrung.

Bericht: DVMF\Kurt Tohermes

Foto: Die erfolgreichen M40 und M50 Teams (Copyright: K. Kuruc)