Doppelsieg für Schöneborn und Schleu in Kairo

Lena Schöneborn (Bonn) hat in Kairo ihren siebten Weltcup-Sieg gefeiert. Die amtierende Weltmeisterin gewann knapp vor ihrer Teamkollegin Annika Schleu (Berlin). Die Potsdamerin Janine Kohlmann belegte Rang 15.

Das Olympiajahr 2016 beginnt mit einem Paukenschlag. Mit einem Doppelsieg haben Lena Schöneborn und Annika Schleu für ein historisches Resultat aus deutscher Sicht gesorgt. Schöneborn gelang beim Weltcup-Auftakt in Kairo der siebte Weltcupsieg ihrer Karriere, der erste seit gut vier Jahren (2012 in Charlotte/USA). Schleu erreichte mit Platz 2 das beste Resultat ihrer Laufbahn.

Mit einer herausragenden Leistung im Fechten (27 Siege/8 Niederlagen) und zwei zusätzlichen Bonus-Sekunden in der Finalrunde dominierte Schöneborn die Konkurrenz in ihrer Paradedisziplin. Trotz einer mäßigen Schwimmzeit nach verpatztem Start (2:21,90 min) zum Auftakt setzte sie sich so bereits nach zwei Disziplinen an die Spitze des Feldes. Die Führung im Klassement hielt sie durch nur einen Abwurf im Reiten (293p) bis zum Combined. Dort fand sie sich nach einem schwachen ersten Schießen zwischenzeitlich auf Rang 5 wieder, arbeitete sich aber durch eine starke Laufleistung wieder nach vorne und hielt auf der Schlussrunde ihre Teamkollegin in Schach.

Schleu sorgt für ersten deutschen Doppelsieg überhaupt

Annika Schleu zeigte nach vielen Problemen im letzten Jahr eine deutliche Aufwärtstendenz im Fechten mit 21 Siegen bei nur 14 Niederlagen. Zuvor hatte sie mit 2:19,28 Minuten eine solide Zeit über die 200-Meter-Freistilstrecke erreicht. Mit 293 Punkten im Reiten (ein Abwurf) und einem bärenstarken Combined (zweitbeste Athletin des Feldes) arbeitete sich die 25-Jährige nach vorne und sorgte für den ersten deutschen Frauen-Doppelsieg im Modernen Fünfkampf überhaupt.

Janine Kohlmann verzeichnete ebenfalls eine positive Bilanz im Fechten (18/17). Durch gewohnt gute Vorstellungen im Schwimmen (2:18,58min) und Reiten (293p) verschaffte auch sie sich eine gute Ausgangsposition vor der letzten Disziplin. Dort bewies sie eine gute Form im Laufen, verlor aber beim ersten und letzten Schießen viel Zeit. Mit Platz 15 steht aber auch für die Potsdamerin ein ordentliches Ergebnis beim Weltcup-Auftakt zu Buche.

Ronja Döring (Berlin) hatte am Mittwoch den Einzug in das Feld der besten 36 Athletinnen knapp verpasst.

Stimmen:

Lena Schöneborn: „Ich hatte heute beim Fechten ein richtig gutes Tempo und bin natürlich sehr zufrieden. Durch das schlechte erste Schießen im Combined stand ich plötzlich unter Druck. Das hat mir aber gut getan und ich konnte mich auf meine gute Laufform verlassen.“

Annika Schleu: „Ich wusste vor dem Combined, dass ich unter die Top 6 laufen kann. Dass es am Ende Rang zwei hinter Lena wird, ist natürlich unglaublich. Das Gefühl in der Schlussrunde war fantastisch.“

Kim Raisner (Bundestrainerin): „Nach dem verpatzten Start im Schwimmen war Lena im Fechten sehr fokussiert. Ihr Combined war auch super, das von Annika sogar noch besser. Der Doppelsieg ist ein fantastischer Erfolg. Alle Athletinnen sind topfit, das lässt für die Saison hoffen.“

Am Samstag (27. Februar) vertreten der Deutsche Meister Patrick Dogue und Christian Zillekens (beide Potsdam) die deutschen Farben im Männer-Finale.

Alle Ergebnisse unter http://www.pentathlon.org/events/results/?id=139.