In Erinnerung an Elmar Frings (1939 – 2002)

Gleich dreimal nahm er als Athlet an Olympischen Spielen teil – 1964 in Tokio, 1968 in Mexico City und 1972 in München. Elmar Frings ist immer noch der erfolgreichste Neusser im Modernen Fünfkampf. Am 26. März wäre er 80 Jahre alt geworden.

Geboren wurde der begeisterte Leistungssportler am 26. März 1939 in Neuss. Seine sportliche Laufbahn startete er beim Neusser Schwimmverein und war dort 35 Jahre lang als Stützpunkttrainer für den Modernen Fünfkampf tätig. Seine ersten sportlichen Erfolge konnte er bei den deutschen Jugendmeisterschaften 1955 im Schwimmen feiern. Dort belegte er über 100 und 200 Meter Kraul jeweils den dritten Platz.

Die Leidenschaft des sportlichen Allround-Talents galt jedoch dem Modernen Fünfkampf, bestehend aus Fechten, Reiten, Pistolenschießen, Laufen und Schwimmen. Diese Sportart lernte Frings durch den damaligen Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln, Carl Diem, kennen. Denn aus Sport wurde Berufung. So machte der gelernte Maurer Frings an der Abendschule Abitur und ließ sich an der Sporthochschule Köln zum Diplomsportlehrer ausbilden.

Sein Ehrgeiz und sein beharrliches Training brachten ihm 1963 den Landesmeistertitel im Modernen Fünfkampf im nordrheinwestfälischen Warendorf ein. Mit dem Gesamtsieg der Ost-West-Ausscheidung 1964 legte er den Grundstein für seine olympische Laufbahn, die ihn zu den Spielen nach Tokio, Mexico City und München führte. Nicht nur der Sportler Elmar Frings war ein Motivationstalent. Unermüdlich setzte er sich neben seinem Hauptberuf – zunächst als Kreissportlehrer in Grevenbroich, dann als Dozent an der Sporthochschule Köln – für die Fünfkampf-Jugend des Neusser Schwimmvereins ein. Mit seinem großen ehrenamtlichen Engagement unterstützte und förderte er die jungen Sportlerinnen und Sportler und gab so dem Verein zurück, was ihm selbst und seiner Karriere zugutegekommen war. Sein Einsatz wurde belohnt – und dies nicht zuletzt wegen seiner Menschlichkeit und hohen Sachkompetenz. Zahlreiche Athletinnen und Athleten führte er in die nationale Spitze und darüber hinaus.

Seinem guten Ruf als Sportfunktionär verdankte Frings die Berufung zum Missionsleiter der deutschen Olympioniken im Jahr 2000 nach Sydney. Kurz danach erkrankte er an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Selbst durch diese Diagnose ließ er sich nicht entmutigen. Im Gegenteil: Trotz Chemotherapie nahm er im Jahr 2001 noch an der Master-Europameisterschaft im Modernen Fünfkampf teil und belegte einen grandiosen fünften Platz. Den Kampf gegen seine schwere Krankheit konnte er indes nicht gewinnen. Er starb am 29. Juli 2002 mit nur 63 Jahren.

Bis zum letzten Tag stand Elmar Frings in der Turnhalle im Nordbad. Die Sporthalle an der Weberstraße in Neuss trägt seit dem letzten Jahr auch seinen Namen.

(Text: Neusser Schwimmverein; Foto: Archiv NGZ)